marschall 66 – eine schule wird museum + mehr

Foto © Stadt Marl, Pressestelle



Der standort und seine nutzung

In einem ehemaligen Schulgebäude an der Kampstraße 8-10 wird das Marler Skulpturenmuseum seine Zukunft finden. Auch die Stadtbibliothek, Veranstaltungsräume für Musik, Kleinkunst, Lesungen, Vorträge, ein Museumscafé, Kursräume und Werkstätten der VHS, sogar eine museumseigene Künstlerwohnung mit Atelier sind vorgesehen.

 

Es ist ein lange abgeschriebener, abrissbedrohter, dann unter Denkmalschutz gestellter Ort. Sein Name nimmt Bezug auf den Marler Stadtplaner und Architekten Günther Marschall, welcher hier Mitte der 1960er Jahre eine Volksschule entwarf, die spätere Hauptschule an der Kampstraße. Nach dem Umzug der Hauptschule und teilweiser Nutzung durch das benachbarte Hans-Böckler-Berufskolleg stand das Gebäude leer. Der Verfall griff um sich, ein Abriss schien bevorzustehen. Dann wurde 2016 Platz geschaffen für 150 Geflüchtete; er wurde nicht benötigt.

 

Ein Vorgeschmack auf zukünftige kulturelle Nutzungsmöglichkeiten wurde 2017 geboten: Für eine Sommerakademie bezogen 80 Studierende das Gebäude und machten es zu einem temporären Studien- und Ausstellungsort. Mit dem Gemeinschaftsprojekt THE HOT WIRE war Marl 2017 Partner der alle zehn Jahre stattfindenden Skulptur Projekte Münster. Das Gebäude an der Kampstraße war – nun als „Marschall 66“ – dabei.

der weg zu Umbau und sanierung

Bereits im Juli 2016 war ein Mitglied der Initiative Zukunft findet Stadt eingeladen worden zum einschlägigen städtischen Workshop. Die Sanierung des Rathauses war beschlossen, das Skulpturenmuseum Glaskasten würde seinen Standort räumen müssen. Doch kaum jemand konnte sich anfangs eine Verlagerung dieser in jeder Hinsicht transparenten Einrichtung vorstellen – heraus aus dem Rathaus in die Räume einer alten, verfallenden Schule?

 

Zwar führte die Aussicht auf das große Flächen- und Raumangebot mit deutlich vielfältigeren Nutzungsmöglichkeiten zu einem baldigen Sinneswandel bezüglich eines Umzugs an die Kampstraße, doch völlig offen blieb zunächst die Frage der Finanzierbarkeit einer umfassenden Sanierung. Im Jahr 2018 bemühten sich Mitglieder von Zukunft findet Stadt um einen Millionenbetrag als Zuschuss aus dem Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus. Unterstützung erfuhren sie durch das damalige Mitglied des Bundestags Michael Groß, doch ohne Resonanz blieben sie bei den Verantwortlichen im Bauamt. Erst mit nachdrücklicher Unterstützung durch Bürgermeister Werner Arndt und die Marler Zeitung wurde der umfangreiche Antrag ausgefüllt und nach einer Sondersitzung des Rates fristgerecht eingereicht – mit Erfolg! Natürlich hatte die Zusage von 5,4 Millionen Euro im Verlauf des Jahres 2019 viele Väter (und Mütter), aber ohne die Initiative von Zukunft findet Stadt ……!?

 

„Die lichten Innenhöfe werden unsere Skulpturen zum Strahlen bringen. Sie stehen zwar draußen, sind aber geschützt“, so Museumsdirektor Georg Elben 2020, als das Projekt durch den Marler Rat genehmigt war. „Wir werden künftig in einer ganz anderen Liga mitspielen.“

 

Übergangszeit für das Skupturenmuseum

Mit der Ausstellung BLACK OUT von Mischa Kuball endete die Ära des Glaskastens im Rathaus. Alle Kunstwerke wurden wohl verpackt und ausgelagert. Das Skulpturenmuseum hat seinen alten Standort Ende 2021 geräumt. Damit es nicht in Vergessenheit gerät, residiert es für die Übergangszeit bis mindestens 2026 in einem alten Klassenraum-Trakt an der Martin-Luther-King Schule, Georg-Herwegh-Straße 67.

Das Marler Skulpturenmuseum! So kann es nicht bleiben. (Foto: 12.2.2023)

Wie aus dem Foto erkennbar, müssen im Übergangs-Domizil aufgrund fehlender Infrastruktur ganz neue Wege beschritten werden. Nur temporäre Kunst kann präsentiert werden. Bereits im April 2022 meldete sich das Museum sich mit einer ersten, sehr gut besuchten Ausstellung zurück: Christian Odzuk, A piece of marl. Es folgten Wandgebunden, eine Ausstellung, die nur per Katalog dokumentiert wurde, ansonsten rückstandslos verschwand, Would you like to meet your neighbor? und weitere.

 

Marl braucht das neue Kultur-, Bildungs- und Erlebniszentrum!
Marschall 66 muss kommen!

Marschall 66 wird kommen! Am 28.2.2024 erfolgte der symbolische erste Spatenstich. Sanierung und Umbau haben begonnen.

 

die zukunft

Der Freundeskreis HABAKUK zur Förderung des Skulpturenmuseums hat das Magazin "Transparenz" herausgegeben, um den Stellenwert von Marschall 66 zu verdeutlichen. Hier findet man alles Wissenswerte.

2017: Neue Nutzungsmöglichkeiten der alten Schule