Anita Kolb
Laienschauspielerin im Ensemble Dionysosa

tiriker, Ruhrpottler aus Überzeugung, Journalist seit z

Ensemble Dionysos,:rechts mit Maske: Anita Kolb

 

Bildung und Kunst für alle!

 

1958 kam ich als 12-jähriger Teenager mit meiner Familie aus Sachsen-Anhalt nach Marl. Hier wurde ich erwachsen, habe geheiratet und bekam meine Kinder. Als Rentnerin lebe ich immer noch gerne hier.

 

In Marl hatten Bildung, Kunst und Musik schon in meiner Jugend einen hohen Stellenwert. Ich hatte immer die Möglichkeit, mich an verschiedenen Projekten zu beteiligen, etwa in der Publikumsjury für den Grimme Preis. Das hat mich maßgeblich beeinflusst. Ich war Mitglied der Tanzgruppe AkzepTanz und gehöre seit 2020 zum Ensemble Dionysos, Bürgerbühne am Theater Marl. Wir bringen jedes Jahr eine Eigenproduktion zu aktuellen gesellschaftlichen Themen auf die Bühne. Es ist spannend, sich dem Thema zu nähern und ein Theaterstück gemeinsam zu entwickeln. Mich fordert es und hält mich geistig fit! 

 

Ich erinnere mich aber auch gerne an meine ersten Jahre in Marl, an die heißen Sommertage im Bunabad. Dort lernte ich schwimmen. Besonders spannend war das Heimatmuseum am Volkspark. Der alte Stollen unter dem Museum erschien mit düster und geheimnisvoll. Wir Kinder durften uns dort lange Zeit frei bewegen und spielen. Später gab es dann strengere Regeln. Damals fuhren in Marl noch Straßenbahnen. Die Linie 6 hielt fast vor unserer Haustür auf der Brassertstraße. Mit der Straßenbahn konnte ich fast alle Großstädte in der Umgebung erreichen. Die ersten Tanzclubs wurden von Jugendlichen in den Gesellschaftsräumen der Marler Kneipen eröffnet. Sie nannten sich Twist- Club, Beatles- Club oder gar Freddy Quinn -Club. Mit 49 Pfennig war der Eintritt für die Betreiber obendrein steuerfrei. In einem dieser Clubs traf ich auf meine Jugendliebe. Heute sind wir seit 58 Jahren verheiratet, schon lange Großeltern und mit Marl sehr verbunden.